Kapeller

Johann, geboren 1720 in Salzburg, gest. 09.03.1793 in Gumbinnen, kam 12-jährig mit den Salzburgern nach Preußen, war zunächst Kuhhirt, lernte dann bei einem Salzburger in Gumbinnen die Strumpfwirkerei, konnte bereits als Lehrling ein eigenes Haus erwerben, wurde 1744 Bürger und Meister. Er gewann das Vertrauen Friedrich von Domhardts, der ihm während der russischen Besetzung Ostpreußens im Siebenjährigen Kriege einen Transport von 100.000 Talern zur preußischen Armee anvertraute, den Kapeller unter erheblicher Gefahr durchführte. Friedrich der Große unterstützte K. mit Vorschüssen zur Anlegung einer Strumpffabrik und schickte ihn zur Besichtigung derartiger Anlagen nach Berlin, wo er eine Audienz beim König hatte. E. Joachim bezweifelt diese Angaben — jedoch zu Unrecht; denn die Nichterwähnung der Vorgänge in den Akten ist leicht erklärlich.