Sinnhuber
Hanns, geb. 27.03.1881 in Wilkoschen, Kr. Gumbinnen, ab 1897 in Norutschatschen, ab 1901 in Gumbinnen, Magazinplatz 3, wohnhaft; 1910 nach Meelbeckstraße 6 umgezogen, besuchte hier das Kgl. Friedrichs-Gymnasium, bestand am 9. Februar 1907 die Reifeprüfung am Humanistischen Gymnasium der Friedrichsschule. Am 16. April 1907 Dienstantritt als Fahnenjunker beim 2. Ostpr. Feldart.-Reg. Nr. 52 in Königsberg, im Herbst 1907 Kriegsschule Danzig und im Dezember 1907 zum Fähnrich befördert. Juli 1908 Offiziers-Examen an der Kriegsschule und dann zurück zum Truppenteil. Es folgt Friedensdienst bis 1914. Am 8. Aug. 1914 als Ordonnanzoffizier ins Feld gerückt, in Gumbinnen ausgeladen und in Kulligkehmen Ortsunterkunft bezogen. Am 14. August wurde die Abteilung in Richtung Grenze vorgeschoben. Am 15. 8. bei einer gewaltsamen Erkundung gegen Eydtkuhnen erhielt sie die Feuertaufe. Für eine Aufklärungspatrouille gegen die Rominter Heide erhielt Sinnhuber 1914 das EK I., zu dem ihn ein Infanterie-Bataillonskommandeur vorgeschlagen hatte. Das EK II. war ihm schon in der Schlacht bei Gumbinnen verliehen worden. Im November 1914 avancierte er als Oberleutnant zum Regiments-Adjutanten des Regiments 52. Ab März 1916 stand er an der Westfront vor Verdun, doch bald wieder im Osten. Ende 1917 allerdings erfolgte die Verlegung für den Rest des Krieges an die Westfront. Hier wurde er zum Hauptmann befördert. Im Zusammenhange mit der Großen Schlacht in Frankreich erfolgte die Verleihung des Ritterkreuzes des Kgl. Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern. Nach dem Zusammenbruch von 1918 trat er in den ostpreußischen Grenzschutz ein und wurde danach in das 100.000-Mann-Heer der Reichswehr übernommen. Am 01.02.1927 wird er 1. Adjutant im Stab der 1. (Pr.) Infanterie-Division (Wehrkreiskommando I), Königsberg. Am 01.06.1929 zum Major befördert, am 01.08.1933 Kommandeur der II. Abt. 3. (Pr.) Art.-Rgts. in Frankfurt/Oder ernannt, am 01.10.1933 zum Oberstleutnant befördert, am 01.10.1934 Kommandeur des Art.-Regts. „Elbing“ in Elbing. Am 01.09.1935 zum Oberst befördert. Am 01.03.1938 Artillerie-Kommandeur Nr. 18 in Liegnitz, am 01.04.1939 Generalmajor. Als Korps-Artillerie-Kommandeur des VIII. schles. Armeekorps im September 1939 in den Polenfeldzug ausgerückt. Nach Beendigung nach Düren/Rheinland zum Aufmarsch an der Westfront eingesetzt. Am 21. Mai 1940 zum Kommandeur der aktiven 28. (Breslauer) Infanterie-Division ernannt. Im Frühjahr 1941 im östlichen Aufmarschgebiet. Am 05.07.1941 Verleihung des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz. Am 01.10.1943 Beförderung zum General der Artillerie. 1944 bei der Invasion eingesetzt. Kriegsgericht Torgau wegen Kritik am Führer und zu früher Sprengung einer Brücke bei Metz. Bei Werfen in amerikanische Gefangenschaft geraten. Anfang 1946 in Allendorf bei Marburg/Lahn im Lager. Am 17.08.1947 nach Augsburg entlassen, wo er bei seiner unverheirateten Tochter lebte.