Gerwen


Übersicht – Quelle: Gumbinnen von Dr. Grenz

Gerwen

(Gerwischkehmen): Kirchspiel Gerwen (Gerwischkehmen). Amtsbezirk und Standesamtsbezirk Gerwen (Gerwischkehmen). — E.: 580. — GH.: 870,— RM. G.: 954 ha. —

Zweiklassige Volksschule, vor 1914 erbaut. Am 19.01.1905 starb der eben erst emeritierte Lehrer Wilhelm Wolfram im 59. Lebensjahr (lt. Lehrer-Zeitung für Ost- und Westpreußen (LZ)). Am 20.09.1905 schreibt die LZ die Präzentorstelle zum 01.10.1905 aus für 1.316,00 Mark Jahresgehalt, 100,00 Mark Alterszulage und 175,00 Mark W.-G.

1925: Präzentor Hugo Flick, Lehrer Paul Funk, Lehrer i. R. Fritz Dubois. 1937: Präzentor Paul Funk, Lehrer Wilhelm Lippik. —
Pfarrer Max Kelch (1925).
1937: Prediger Ernst Muhlack und Pfarrer Gerhard Schenk. —
1937: Bürgermeister Bauer Adolf Petri. Letzter Bürgermeister bis zur Vertreibung Landwirt Karl Gottschalk.
Post: Gerwischkehmen über Gumbinnen. —
Landwirte: Schneider und Landwirt August Achenbach, Fleischer und Landwirt Ewald Albutat, Adam Arndt, Jungbauer Willi Brassat, Landwirt und Fuhrhalter Erich Brauer, Otto Czymai, Gustav Hardt, Karl Knodel, Paul Kreuzahler, Schank- und Landwirt Otto Petz, August Rudat, Rudolf Schmidt, Berta Steguhn. —

Besitzer: Gustav Blüschke, Johann Brassat, Josef Eschment, Karl Gottschalk, Eduard Hardt, Franz Klädtke, Franz Krämer, Emil Kreuzahler (Besitzer und Bäcker), Emil Krüger, Hermann Marks, Rudolf Marks, Gustav Neumann, Berta Paleit, Albert Raatz, Fritz Reddig, Fritz Romeiks, Otto Rudat, Otto Vogler, Gustav Wagner, Fritz Waschkowski, Jacob Weinreich. —

Bauern: Jungbauer Gustav Arndt, Gustav Kreuzahler, Jungbauer Walter Kreuzahler, Adolf Petri, Leopold Radtke, Paul Sarge, Otto Schäfer, Helmut Sinnhuber, Richard Tomuschat, Paul Tränkle, Erich Wern. —
Handwerker: Schneider und Landwirt August Achenbach (bereits erwähnt!), Fleischergeselle Erich Albutat, Fleischer und Landwirt Ewald Albutat, Schneidemüller Karl Becker, Müllergeselle Bruno Cziebulinski, Müllergeselle Walter Domnick, Tischler Fritz Frey, Schuhmacherwitwe Auguste Hartmann, Mühlenbesitzer Paul Hetz, Mühlenbesitzer Emil Hetz, Maurermeister Franz Knapke, Schneider Franz König, Bäcker und Besitzer Emil Kreuzahler, Tischler Gustav Kurapkat, Stellmacherobermeister Fritz Laskowski, Sattler Robert Laskowski, Schmiedemeister und Siedler F. Leichner, Müllergeselle Richard Moritz, Tischlergeselle Richard Pallat, Schuhmacher Franz Paulex, Schmied Max Peißan, Maurer Franz Pillukat, Tischler Bernhard Rudat, Schmiedemeister Eduard Schnerwitzki, Schneider Fritz Sternberg, Schneidermeister August Thomas, Fleischermeister Paul Torkler, Maurer Paul Walter, Müllergeselle Herbert Wirssing, Fleischermeister und Landwirt Otto Zerrath. —
Weitere Berufe: Straßenwärter Fritz Brassat, Tel.-Bauhandwerker Hans Brassat, Postbote Karl Brassat, Postagentin Gertrud Flick, Postbote Emil Kuckuck, Posthelfer Franz Kurapkat, Hebamme Minna Laskowski, Höker und Rentner Eduard Loos, Kontoristin Anna Meier, Bauunternehmer Gustav Neumann I. (Gustav Neumann II Besitzer), Gendarmerie-Hauptwachtmeister Franz Ottenberg, Kaufmann Gustav Petz, Schank- und Landwirt Otto Petz. Dentist Rudolf Polkowski, Briefträgerwitwe Auguste Suplie, Postbote Wilhelm Torkler. —
Weitere landwirtschaftliche Berufe:
Siedler: Mathilde Arndt, Karl Becker, Franz Führer, Fritz Hoffmann, Adolf König, Otto Kremkus, Siedler und Schmiedemeister F. Leichner (bereits erwähnt), Ferdinand Zeier. —
Melker: Otto Bauer, Alexander Frank, Franz Schäfer, Eduard Sziedat. —
Deputanten: Hermann Balschukat, Ernst Heiland, Adolf Hühnerbein, Karl Neureiter, Franz Sprang.
Arbeiter: August Arndt, Karl Binsch, Otto Brassat (Freiarbeiter), Max Jucknat, Otto Konrad (Freiarbeiter), Ernst Kreuzahler, Hans Kreuzahler, Paul Kreuzahler, Hermann Neureiter, Eduard Pallat (Freiarbeiter), Gustav Pallat, Herbert Pöhlmann, Hermann Redel (landw. Arbeiter), Franz Rosigkeit, August Schakolat, Emil Schumann, Gottlieb Semblat, Friedrich Weber. —
Sozialstatus: 7 Altsitzer, 6 Altsitzerinnen, 6 Rentner, 6 Rentenempfängerinnen, 3 Rentenempfänger, 1 Sozialrentner, 2 Kriegsbeschädigte, 2 Invaliden, 1 Kriegsinvalide, 1 Kriegerwitwe. —
Im Jahre 1925 werden noch die beiden Gutsbesitzer Walter Hein und Johann Kubillus erwähnt. Die Mühle besitzt noch Heinrich Hetz allein, 14 Besitzer, 4 Kleinbesitzer, 1 Gastwirt August und Gustav Petz, Kaufmann Hermann Schablowski, Oberlandjäger Gustav Kauker, Glöckner Johann Ottenberg, 2 Fleischer, 1 Händler, 5 Schneider, 1 Tischler, 3 Schuhmacher, 2 Schmiede, 1 Bäcker, 1 Elektromeister, 1 Sattler, 1 Friseur Karl Neuwerth, 1 Glaser Franz Thiel, 2 Hebammen Minna Böhmer und Minna Perrey, 1 Stellmacher Fritz Laskowski, 4 Ansiedler, 1 Maurer, 1 Zimmermann, 1 Lohndiener, 1 Wirtin Emma Plötz, 1 Rentnerin, 1 Stütze Charlotte Hein, 4 Postschaffner, 1 Postagentin, 1 Fleischbeschauer Franz Semetat, 1 Müllermeister Gustav Hetz, 1 Kontoristin Luise Hagen. —

Im Archiv der Kreisgemeinschaft Gumbinnen befindet sich ein undatierter Zeitungsausschnitt, mit dem Titel: „Schulbrand in Gerwischkehmen“. 

Darin heißt es: „Im Jahre 1867 brannte die Schule in Gerwischkehmen ab.
Der Brand — er ereignete sich am 1. Dezember des genannten Jahres — wurde durch Brandstiftung verursacht. In der Nachbarschaft lag die Gastwirtschaft Klein. Der Brandstifter, anscheinend ein Knecht des Gastwirts, hatte aus Rache auf dem Stallboden des Gastwirtschaftsgehöfts Feuer angelegt. Stall und Scheune brannten nieder. Durch den herrschenden Sturm griff das Feuer über auf das Pfarrhaus, auf das Glöcknerhaus und auf die Schule und äscherte diese Gebäude vollständig ein. Der Brandstifter fand bei Ausübung seines Verbrechens den Tod. Anscheinend fand er in dem Qualm nicht mehr die Einsteigeluke auf dem Heuboden. Er wurde bei den Aufräumungsarbeiten am nächsten Morgen gefunden. —

Im Archiv der Kreisgemeinschaft Gumbinnen befindet sich ein Ortsfragebogen von 1966 mit Beiblatt und lückenhafter Ortsskizze vorhanden.
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Im Archiv der Kreisgemeinschaft ist eine Beschreibung des Hofes von Helmuth Sinhuber aus Gerwen (Gerwischkehmen) vorhanden.
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Im Privatbesitz der Frau des verstorbenen Landrats Walther aus Gumbinnen befindet sich 1 Exemplar der Preußisch-Litauischen Zeitung (120. Jhg., Nr. 243. Gumbinnen, Freitag, den 16. Oktober 1931) mit einem Artikel „10 Jahre Reiterverein Gerwischkehmen„.
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Im Besitz der Kreisgemeinschaft Gumbinnen befindet sich der Durchschlag einer „Chronik unseres Heimatdorfes Gerwen Kr. Gumbinnen Ost­preußen“, verfasst von Präzentor Paul Funk und (seiner Frau) Edith Funk, Wedel/Hol­stein 1968.
Das 1. Kapitel der 52 Seiten umfassenden Chronik lautet: „Lage des Heimatdorfes Gerwen, Aussehen und Größe zur Zeit der Flucht 1944″.
Das 2. Kapitel: „Geschichte der Heimat“ und der Untertitel „Entstehung des Dorfes Gerwischkehmen„.
Das 3. Kapitel: „Neubesiedlung und Wiederaufbau in der Heimat“ – „Bau einer Kirche und einer Wassermühle in Gerwischkehmen-Gerwen„.
Das 4. Kapitel: „Der Neubau der Kirche in Gerwen„.
Das 5. Kapitel: „Pfarrhaus und Präzentorat, die übrigen Gebäude auf dem Kirchenplatz„.
Das 6. Kapitel: „Die alten Linden auf dem Kirchenplatz„.
Das 7. Kapitel: „Die wirtschaftliche Entwicklung Gerwens – Der ´Landwirtschaftliche Ortsverein Gerwen´“.
Das 8. Kapitel: „Fortbildung des landwirtschaftlichen Nachwuchses in Gerwen„.
Das 9. Kapitel: „Vereine und Geselligkeit in Gerwen„.
Das 10. Kapitel: „Gerwen im 1. Weltkrieg„.
Das 11. Kapitel: „Die Gedenkstätte der von 1914-1918 Gefallenen aus dem Kirchspiel„.
Das 12. Kapitel: „Gründung der Raiffeisenkasse eGmuH„.
Das 13. Kapitel: „Die Furt, ein alter Wasserweg durch die Rominte„.
Das 14. Kapitel: „Der Brückenbau über die Rominte und der Ausbau der Straße nach Mittenfelde„.
Das 15. Kapitel: „Die Wassermühle„.
Das 16. Kapitel: „Erinnerungen an den 2. Weltkrieg von 1939-1945 und an die Flucht aus der Heimat„.