Kirchspiel Herzogskirch (Niebudzen)


Diözese Gumbinnen

Kirchenzuständigkeit
Für evangelische-lutherische Christen
Nach Angaben für 1510, 1577 und 1631 Kattenau
Nach Angaben für 1785 und später Niebudszen bzw. Herzogskirch
Für evangelisch-reformierte Christen
Nach bis 1912 zurückl. Angaben Gumbinnen-Neustadt
Für katholische Christen
Nach Angaben für 1925 Gumbinnen



Im Mai/Juni 2012 brannte die Kirche aus, vermutlich aufgrund von Brandstiftung. Im Mai 2013 stellt sich der Zustand der Kirche wie folgt dar:



Der Turm und das Zwischengebäude bilden die Russisch-Orthodoxe Kirche. Zum Zeitpunkt des Besuchs war ein Gottesdienst nicht möglich. Wann bzw. ob der russisch genutze Teil wieder für seine eigentliche Nutzung hergestellt wird, wird die Zeit wohl bringen. Das Kirchenschiff wird sehr wahrscheinlich seinem Schicksal überlassen.

Kirchspiel Herzogskirch

Zugehörigkeit des Ortes
Nach Angaben für 1510, 1577 und 1631 Kattenau
Nach Angaben für 1785 Insterburg
Nach letzten Angaben Niedbuszen bzw. Herzogskirch
Kirchspiel Herzogskirch
Weiteste Entfernung bis zur Kirche
Nach Angaben für 1887 – 9 km
Konfessionszugehörigkeit
Evangelische
Am 02.12.1895            392
Am 16.06.1925            329
Katholische
Am 02.12.1895                1
Andere Christen
Am 02.12.1895              12


1615    Gründung und Errichtung der ersten Kirche in Fachwerk aus Tannenholz sowie Gründung der Schule.
1621    Der Turm der Kirche wird mit Kupfer gedeckt.
1622    Beginn der Kirchenrechnungen.
1639    Der zwischen 1628 und 1630 durch einen Orkan schwer beschädigte Kirchturm wird abgerissen und wieder aufgebaut.
1644    Der 1630 in Memel geborene Matthäus Praetorius wird Pfarrer in Niebudszen.
1653    Sämtliche Pfarrgebäude brennen ab.
1655    In der Kirche wird ein Altar errichtet.
1689    Das alte, nicht allzu stabile, aus Tannenholz im Bandwerk erbaute Kirchengebäude wird als zu klein befunden und abgebrochen.
1691    Beginn des Neubaus einer Kirche aus Backsteinen.
1693    Der Kirchenneubau wird eingeweiht.
1695    In Niebudszen wird mit der Führung eines Kirchenbuches begonnen.
1696    An dem Kirchenneubau wird die Kirchturmspitze vergoldet.
1697    Die neue Kirche erhält einen Altar und einen Beichtstuhl.
1698    In dem Kirchturm wird eine Uhr eingebaut.
1700    Die Bauarbeiten zum Bau des massiven Kirchengebäudes sind endgültig abgeschlossen.
1701    Die Kirche kommt unter königliches Patronat.
1702    Die Kirche erhält eine Orgel.
1708    Es wird ein Pfarrwitwenhaus erbaut.
1709    Zum ersten Mal kommt der Name „Päcentor“ für den Organisten und Kirchschullehrer vor.
1711    Die Kirchturmuhr erhält eine Glocke.
1726    Das Pfarrhaus wird neu gebaut.
1739    Das Kirchenpatronat wird von König Friedrich Wilhelm I. an den Staatsminister von Blumenthal übertragen.
1747    Auf dem Pfarrhof wird ein Stall gebaut.
1748    Es wird ein neues Pfarr-Gärtnerhaus gebaut.
1760    Staatsminister von Blumenthal verliert durch seine Versetzung das Patronat für die Kirche.
1765    16.11. – Sämtliche Pfarr-Wirtschaftsgebäude brennen nieder.
1768    Der Wiederaufbau der 1765 abgebrannten Pfarrwirtschaftsgebäude wird vollendet.
1772    Der Turm der Kirche wird für 181 Thaler repariert.
1780    Das Schulgebäude von 1744 wird durch einen Neubau ersetzt.
1781    Das Kirchenpatronat geht an Herrn Simpson,der das Gut Rohrfeld gekauft hatte.
1782    Neubau des Pfarrhauses.
1784    Der Kirchenpatron Simpson beruft Herrn Hahn zum Präzentor
1790    Das Wohnhaus für die Arbeiter auf den Pfarrhufen wird erbaut.
1796    Der Kirchenpatron Simpson beruft den Pfarr-Adjunkt Zippel.
1797/98    Die Kirchenglocken werden umgegossen Isaac Rigas baut einen Barockaltar, welcher in der Kirche Niebudszen eingebaut wird.
1814    Das von Herrn Simpson ausgeübte Kirchenpatronat erlischt. Auf dem Pfarrhof wird ein Stall mit Speicher für 608 Thaler erbaut.
1816    Das Pfarr-Witwen-Gärtnerhaus wird für 461 Thaler massiv neu gebaut.
1822/23    Für die Pfarrwirtschaft wird eine Scheune für 550 Thaler erbaut.
1831    22.07. – Das Pfarrwitwenhaus brennt nach einem Blitzeinschlag nieder.
1832    Pfarrer August Gotthilf Krause schreibt die Geschichte der Kirche.
1866    Die Kirche erhält eine Orgel.
1887  20.05. – Im Rahmen der Generalvisitation erfolgt die Visitation der Kirche und der Schule Niebudszen sowie der Schulen Brakupönen, Blecken, Antszirgessern, Springen, Carmohnen, Wannagupchen, Rudstannen,        Pakallnischken, Guddatschen, Kutten und Rohrfeld in der Kirche zu Niebudszen.
1910    Die Kirche wird renoviert. Dabei wird die Gruft zu einem Heizungsraum ausgebaut.
1930    13.05. – Visitation der Kirche im Rahmen der Generalkirchenvisitation.

Kirche, evangelisch-lutherische
Kirchengebäude
lichte Breite            12,75 m
lichte Länge            34,55 m
Kirchenland
Nach Angaben für  1912/13    104,91,40 ha, davon 22,92,40 ha Pfarrwitwenland
Nach letzten Angaben 100 ha
Konfirmationsteilnehmer
Nach Angaben für 1942-44 je über 100
Preise bzw. Kosten
Altar mit Beichtstuhl
Nach Angaben für 1697 -715 Mark
Kirchenglocken umgießen
Nach Angaben für 1797/98 – 155 Thaler
Kirchenneubau
Nach Angaben für 1689-1693 rd. 26.000 Mark bzw. etwa 5000 Reichs-Thaler
Kirchturm mit Kupfer eindecken
Nach Angaben für 1621 – 383 Mark
Kirchturmknopf vergolden
Nach Angaben für 1621 – 23 Mark
Nach Angaben für 1696 – 42 Mark
Kirchturmuhr
Nach Angaben für 1698 – 520 Mark
Kirchturmuhrglocke
Nach Angaben für 1711 – 360 Mark
Orgel
Nach Angaben für 1702 – 1.350 Mark
Pfarrhausneubau
Nach Angaben für 1782 – 1.074 Thaler

Pfarrer

Pfarrer
Nach Angaben für 1621-1655        Andreas Krause (andere Quellen geben 1621- 1645 an)
Nach Angaben für 1646-1647        Adjunkt Valentin Nocolas
Nach Angaben für 1647-1652        Pfarradjunkt und Pfarrer Simon Stabert  (and. Quellen geben 1648-1652 an.)
Nach Angaben für 1652-1653        Caspar Perner († 1653)
Nach Angaben für 1653                Johann Vorhoff
Nach Angaben für 1654-1655        Johann Karsten
Nach Angaben für 1655-1661        Johann Wilhelm Lüdemann († 1661)
Nach Angaben für 1661-1664        Ernst Ditzel (bzw. Dietzel)
Nach Angaben für 1664-1685        Mattheus bzw. Matheus od. Matthäus Praetorius (Verfasser der „Preußischen Schaubühne“)
Nach Angaben für 1685-1695        Martin Poll († 25.04.1695)
Nach Angaben für 1695-1726        Ernst Mühlpfordt († 18.04.1726) (and. Quellen geben 1695-1706 an.)
Nach Angaben für 1696-1704        Adjunkt Studiosus Samuel Sittmann († 1704)
Nach Angaben für 1707-1709        Adjunkt Johann Schulz
Nach Angaben für 1709-1710        Adjunkt Johann Christoph Huck († 1710 an der Pest)
Nach Angaben für bis 1711           Adjunkt Studiosus Jacob Kalsen
Nach Angaben für 1711-1725        Adjunkt Siegmund Lieb
Nach Angaben für 1725-1726        Adjunkt Melchior Friedrich von der Schleuse
Nach Angaben für 1726-1733        Melchior Friedrich von der Schleuse
Nach Angaben für 1733-1751        Gottfried Zippel († 21.05.1752)
Nach Angaben für 1751-1767        Salomon Korella
Nach Angaben für 1767-1815        Christian Gottfried Zippel († 11.02.1815)
Nach Angaben für 1806                Adjunkt Justus Andreas Zippel
Nach Angaben für 1815-1828        Justus Andreas Zippel († 8. März 1828)
Nach Angaben für 1828-1855        August Gotthilf Krause
Nach Angaben für 1855-1867        Joh. Gottfr. Herm. Zippel
Nach Angaben für 1868-1909        Louis Otto Arthur Moeller
Nach Angaben für 1909- etwa 1935    Paul Herm. David Koehler bzw. Möller
Nach Angaben für 1936-1939        Johannes Timm († = gefallen)
Nach Angaben ab 1940                 Alfons Neumann
2. Pfarrer
Nach Angaben für 1855-1856        Wilh. Justus Andr. Zippel
Hilfspfarrer
Nach Angaben für 1939-1940        Alfons Neumann (andere Quellen geben 1936 -1939 an.)
Adjunkte
Nach Angaben für 1643-1647        Valentin Nicolai (andere Quellen geben 1646 – 1647 an.)
Nach Angaben für 1647-1648        Simon Stabert  (andere Quellen geben ihn bereits 1647 als Pfarrer an)
Nach Angaben für 1650                Theophilus Schultz
Nach Angaben für 1652                Caspar Perner  (vermutl. der gleiche wie unten = Pörner.)
Nach Angaben für 1653                Caspar Pörner (vermutlich der gleiche wie oben = Perner.)
Nach Angaben für 1653-1654        Johann Vorhoff (and. Quellen geben ihn für 1653 als Pfarrer an)
Nach Angaben für 1654-1655        Johann Karsten (oder Kersten)
Nach Angaben für 1707-1709        Johann Schultz
Nach Angaben für 1709-1710        Johann Christoph Huck
Nach Angaben für 1711-1725        Sigismund Liebe
Nach Angaben für 1725-1726        Melchior Friedrich v. der Schleuse
Nach Angaben für 1796                 Zippel
Nach Angaben für 1806-1815        Justus Andreas Zippel


Quelle: Arbeitsbrief zu Herzogskirch von Erwin Heisrath