Kanthausen (Judtschen) — Reformierte Kirche


Nach der Pest 1709/10 bildete sich die reformierte Gemeinde aus Schweizern und deutschen Kolonisten. 1727 wurde die Kirche eingeweiht, ein Ziegelbau mit Holzturm; der Turm wurde in der Folgezeit mehrfach erneuert. Die Kanzelwand nimmt die Ostseite des Innenraums ein, davor der schlichte (reformierte) Altartisch. Die Orgel wurde 1804 eingeweiht. Die Kirche hatte drei Glocken.

In Kanthausen amtierten folgende Pfarrer:

Ciarenne, David 1714—1729. Andersch, Daniel Ernst 1728—1771. Müller, Johann Christoph 1771—1800 (legte das Amt nieder). Hennig (Henning), Christ. D. 1800—1804 als Adjunkt. Kretschmar, Karl George 1804—1812 als Adjunkt und 1812—1830 als Stelleninhaber. Gillet, Joh. Franz Albert 1831—1834. Keßler, Adolph 1836 bis 1838. Dodillet, Eduard 1839—1861. Muttray, Johann Wilhelm 1861—1883. Kalinowski, Traug. Ed. Phil. 1883—1884. Petrenz, Otto Theod. Bernh. 1885—1909. Lehmann, George Max 1910—1926. Gaser, Karl Friedr. Wilh. 1926—1934. Schultz, Theodor bis 1936 als Hilfsprediger und 1936—1942 als Stelleninhaber. Unbesetzt am 1. 1. 1945. — Nach der Tabelle „Stiftungsjahr der Kirchen in Litthauen“, etwa aus der Mitte oder dem Ende des 18. Jahrhunderts, heißt es u. a.: „Jutschen 1721.“


(Quelle: Die Kirchen und Pfarrer – Die evangelischen Pfarrer im Kirchenkreis Gumbinnen – nach Friedwald Moeller und Prof. Dr. Walther Hubatsch – aus Gumbinnen von Dr. Grenz)