Kirchspiel Nemmersdorf
Kirchspiel seit 1576 (eine Aufstellung aus dem 18. Jahrhundert nennt das Jahr 1589 als Stiftungsjahr). Zuerst vom Pfarrer in Gawaiten versehen. Hieß in alter Zeit Lemmertsdorf. Die erste Kirche ist 1589 erbaut. 1633—1647 gehörte Iszdaggen hierher. Letzte Kirche ein massiver rechteckiger Bau von 1769 mit hölzernem Dachreiter. Der Innenraum ist flach gedeckt mit umlaufenden Emporen. Kanzel und Altar aus dem 17. Jahrhundert wurden erst 1767 zur Zeit des Kirchbaues vereinigt; sie weisen Einflüsse der Werkstatt Isaac Rigas auf. Aus derselben Zeit stammt ein reich geschnitzter Beichtstuhl. Die Orgel wurde 1784 erworben. Die Kirche hat zwei Glocken.
In Nemmersdorf amtierten folgende Pfarrer:
Kromdorff, Laurentius 1590—1596. v. Düben, Christoph 1603—1621. Baumgart, Christoph 1621—1630. Bluhme, Christoph 1630—1645. Merczigius, Abraham 1646. Beyer, George 1647—1654. Neukirch, Jacob 1652—1653 als Adjunkt. Ditzel, Melchior 1653—1670. Terpitius, Michael 1671—1688. Pauli, Friedrich 1685—1686 als Adjunkt. Naps, Nicolaus 1686—1686 als Adjunkt. Keimel, Johann 1688 als Adjunkt und 1688—1710 als Stelleninhaber. Hassius, Johann Christian 1710—1736. Wilcke, Daniel Simon 1736—1762. Hein, Reinhold 1751—1752 als Adjunkt. Hassenstein, Christoph Daniel 1752—1762 als Adjunkt und 1762—1797 als Stelleninhaber. Ulrich, Johann Gottfried 1784—1796 als Adjunkt. Deutschmann, Joh. Alexander 1796 bis 1811. Hübsch, Heinrich 1811—1814. Zippel, Christ. Ferdinand 1815—1824. Settegast, Otto Ulrich 1824—1827. Hirsch, Johann Christian 1827—1830. Albrecht, Eduard Gustav 1830—1844. Schenk, Heinrich Albert 1845—1862. Dewitz, Friedrich Gustav 1863—1876. Christmann, Emil Arnold Th. 1876—1896. Guddas, Louis Ernst Gustav 1896—1898. Henkys, Georg Eugen Peter 1899—1926. Boretius, Hans 1926—1935. Puschke, Hans 1935—1945.
Quelle: Die Kirchen und Pfarrer – Die evangelischen Pfarrer im Kirchenkreis Gumbinnen – nach Friedwald Moeller und Prof. Dr. Walther Hubatsch – aus Gumbinnen von Dr. Grenz)
Daten
13. Jhdt. – Nemmersdorf in einer Urkunde erstmals erwähnt.
1569 – Vermutlich Gründung und Bau der massiven Kirche (Andere Quellen geben 1589 als Gründungsjahr an).
1576 – Das Kirchspiel Nemmersdorf wird gegründet.
1589 – Gründung der Kirche. (Andere Quellen geben 1569 als Gründungsjahr an).
1605 – In Nemmersdorf wird ein neues Pfarrhaus gebaut.
1607 – Von den Überbleibseln des Pfarrhausneubaus in Nemmersdorf wird dort ein kleines Häuschen errichtet.
1625/26 – Erster Kirchenrechnung in Nemmersdorf. Sie enthält u.a. 15 Mark bares Geld für den Schulmeister. Das besagt, dass zu dieser Zeit in Nemmersdorf bereits eine Schule bestanden haben muss.
1647 – Die bisher als Nebenstelle zu Nemmersdorf gehörende evangelische Kirche zu Ischdaggen wird selbständig.
1705 – Der Pfarrer Kaimel aus Nemmersdorf gründet den Schulverband Nammersdorf.
1767 – An der Kirche werden umfassende Erneuerungsarbeiten ausgeführt und auf dem Dachreiter wird eine Wetterfahne angebracht (Andere Quellen geben die Fertigstellung eines massiven Kirchenneubaus für 1769 an).
1769 – In Nemmersdorf wird ein massiver Kirchenneubau fertiggestellt (Andere Quellen geben an, dass 1767 umfassende Erneuerungsarbeiten an der Kirche durchgeführt wurden).
1784 – Für die Kirche wird eine Orgel erworben.
1789 – Gründung und Bau der massiven Kirche (andere Quellen geben 1569 an).
1824 – Der Kirchturm in Nemmersdorf wird zur Erneuerung abgetragen.
15.05.1887 – Visitation der Kirche und der Schule sowie der Schulen Kiaulkehmen, Kollatischken, Gerwischken, Szublauken, Kieselkehmen und Krauleidszen im Rahmen der Generalkirchenvisitation der Diözese Gumbinnen.
12.05.1930 – Visitation der Kirche im Rahmen der Generalkirchenvisitation.
05.10.1997 – Nemmersdorfer feiern in der Kirche zu Almstedt, wo jetzt die Glocke von Nemmersdorf hängt, das Fest der Goldenen Konfirmation.
Weitere Daten zum Kirchspiel Nemmersdorf
Bis 1576 Insterburg (andere Quelle: Gawaiten)
Seit 1576 Nemmersdorf
Für Kaimelswerder
Nach Angaben für 1631 Gumbinnen
Nach bis 1818 zurückl. Angaben Nemmersdorf
Weiteste Entfernung eines Ortes bis zur Kirche
Nach Angaben für 1887 5,5 km
Anzahl der zum Kirchspiel gehörenden Ortschaften bzw. Gemeinden
Am 01.09.1818 40
Nach Angaben für 1887 38
Nach Angaben für 1914 23
Nach Angaben für 1939 5
Anzahl der zum Kirchspiel gehörenden Seelen (Mitglieder)
Nach Angaben für 1887 4.932
Nach Angaben für 1912/13 3.997
Nach Angaben für 1930 4.158
Nach Angaben für 1939 4.148
Anzahl der zum Kirchspiel gehörenden Schulen
Nach Angaben für 1912/13 11
Anzahl der zum Kirchspiel gehörenden Lehrer
Nach Angaben für 1912/13 14
Konfessionszugehörigkeit
Am 02.12.1895
Gemeinde Nemmersdorf 369
Gutsbezirk Nemmersdorf 156
Gutsbezirk Kaimelswerder 46
Gutsbezirk Pennacken 32
Am 16.06.1925 582
Juden
Am 02.12.1895 8
Am 01.12.1905 6, davon 4 deutschsprachige
Am 16.06.1925 3
Pfarrer
Nach Angaben für 1590-1596 Laurentius Kromdorff
Nach Angaben für 1603-1621 Christoph v. Düben
Nach Angaben für 1621-1630 Christoph Baumgart
Nach Angaben für 1630-1645 Christoph Blume
Nach Angaben für 1646 Abraham Merczigius
Nach Angaben für 1647-1654 George Beyer
Nach Angaben für 1653-1670 Melchior Ditzel
Nach Angaben für 1671-1688 Michael Terpitius
Nach Angaben für 1688-1710 Johann Keimel
Nach Angaben für 1736-1762 Daniel Simon Wilcke
Nach Angaben für 1762-1797 Christoph Dan. Hassenstein
Nach Angaben für 1796-1811 Joh. Alexander Deutschmann
Nach Angaben für 1811-1824 Heinrich Hübsch
Nach Angaben für 1824-1827 Otto Ulrich Settegast
Nach Angaben für 1827-1830 Johann Christian Hirsch
Nach Angaben für 1830-etwa 1844 Eduard Gustav Albrecht
Nach Angaben für 1845-1862 Heinrich Albert Schenk
Nach Angaben für 1863-1876 Friedrich Gustav Dewitz
Nach Angaben für 1876-1896 Dr. Emil Th. Christmann
Nach Angaben für 1896-1898 Louis Ernst Gustav Guddas
Nach Angaben für 1899-1926 Georg Eugen Peter Henkys
Nach Angaben für 1926-1935 Hans Boretius
Nach Angaben ab 1925 Hans Puschke
Adjunkte
Nach Angaben für 1685-1686 Friedrich Pauli
Nach Angaben für 1686 Nicolaus Naps
Nach Angaben für 1688 Johann Keimel
Nach Angaben für 1751-1752 Reinhold Hein
Nach Angaben für 1752-1762 Christoph Dietrich Hassenstein
Nach Angaben für 1784-1796 Johann Gottfried Ulrich
Prediger
Nach Angaben für 1937 Hans Burmeister
Kirchenzugehörigkeit
Nach Angaben für 1544 Insterburg (einzige Kirche im Gebiet des Hauptamtes)
später
Für die evangelische Kirche Evangelische Kirche der altpreußischen Union, Kirchenprovinz Ostpreußen
Für die katholische Kirche Bistum Ermland
Örtliche
Nach Angaben für 1544 Insterburg
später
Für evangelisch-lutherische Christen s. Kirchspiel
Für evangelisch-reformierte Christen
Nach Angaben für 1710 Insterburg
Nach Angaben für 1912/13 Judtschen
Für römisch-katholische Christen
Nach Angaben für 1895 Insterburg
Nach letzten Angaben Gumbinnen
Quelle: Arbeitsbrief zu Nemmersdorf von Erwin Heisrath