Girnen
Girnen
Kirchspiel Groß-Waltersdorf (Walterkehmen). Amtsbezirk u. Standesamtsbezirk Schulzenwalde (Buylien). — E.: 208. GH.: 750,— RM. G.: 238 ha. —
Einklassige Volksschule, 1928 erbaut (lt. Verwaltungs-Bericht). 1925: Lehrer Friedrich Bandolier. 1937: Lehrer Richard Queda (Bis zur Vertreibung im Amt). —1937: Bürgermeister: Landwirt und Mühlenbesitzer Friedrich Scheffler. —
Post: Walterkehmen über Gumbinnen (11 km). —
Landwirte: Hermann Borowski, Karl Borowski, Albert Bouvain jun., Johann Brombach, Emil Buttgereit, Gustav Dumont, Martha Geißendörfer, Wilhelm Müller, Erich Neubacher, Albert Nucklies, Franz Plickert, Willi Plickert, Erich Schmeling, Artur Sperling, Emil Stejuhn. —
Infolge eines Panzerdurchbruchs der russischen Armee musste Girnen am 20.10.1944 plötzlich geräumt werden. Ein größerer Teil der flüchtenden Einwohner wurde in Alt-Wusterwitz, einem Vorwerk der Domäne Schulzenwalde, von russischen Truppen überrollt. Dabei sind 31 Menschen – Greise, Männer, Frauen, Kinder und Säuglinge auf bestialische Weise ermordet worden. Nachdem die Division Hermann Göring die Russen zurückgeschlagen hatte, habe ich (Lehrer Richard Queda) als Volkssturmmann die Opfer gesehen. Außerdem wurde auch in der Wochenschau der Lichtspielhäuser ein Streifen davon gezeigt.