Krausenbrück


Übersicht – Quelle: Gumbinnen von Dr. Grenz

Krausenbrück

(Schlappacken): Kirchspiel Branden (Ischdaggen). Amtsbezirk und Standesamtsbezirk Branden (Ischdaggen). — E.: 74. GH.: 940,— RM. G.: 229 ha. —

Eingeschult nach Branden (Ischdaggen). —
1937: Bürgermeister Bauer F. Hammerschmidt. —
Post: Schlappacken über Gumbinnen (12 km). —
Landwirte: Fritz Hammerschmidt, Fritz Jeggus; —
Inspektor Kurt Diedrigkeit. —
Bäuerin Wilhelmine Jeggus. —
Gutsbesitzerin Gertrud Schäfer. —
Handwerker: Zimmerpolier Johannes Braßat, Schmiedemeister Hans Loyal.
Ferner: Haustochter Hedwig Bahr, Hausmädchen Marta Jetzkowitz, Obermelker Rudolf Kurreik, Stütze Lina Neubert, Kutscher Ernst Raudies, Hofgänger Ernst Schelletter,
Deputant-Melker Heinrich Schmidtke. —
Deputanten: Friedrich Griebner, Wilhelm Hellwig, Karl Schelletter, Otto Simmat, Fritz Stallschus, Fritz Steffner, Franz Steinbacher, Gustav Steinbis, Otto Wallat. —
Arbeiter: Fritz Braun. —
Wilhelmine Braun, ohne Beruf. —
Sozialstatus: 1 Witwe (Anna de la Chaux), 3 Rentenempfänger. —
1925: Gutsbesitzer Fritz Hammerschmidt. Gutsverwalter Kurt Girod. Stütze Johanne Kolumbus.
Besitzerin Minna Zenthöfer (Zenthöfersche Erben).
Landwirt Friedrich Jeggus.
Schmied Hans Loyal.
Melker August Knapp. —
Im Archiv der Kreisgemeinschaft Gumbinnen eine Notiz von Otto Gerhardt:
„Das größte Stück ostpreußischen Bernsteins, ursprünglich 13 ½ Pfund schwer (jetzt nur noch 6280 g), wurde am 12.7.1803 aus diluvialen Schichten auf dem köllmischen Gute Krausenbrück (Schlappacken) bei Gumbinnen ausgegraben und dem Berliner Museum für Naturkunde übergeben.“ (Quelle: Karl Andree, Der Bernstein. Das Bernsteinland und sein Leben. Kosmos. Gesellschaft der Naturfreunde. S. 24).
Der letzte Amtsbezirksvorsteher Fritz Niklaus berichtet über den Ort:
„Krausenbrück war ein Bauerndorf mit 3 Bauern und einer Schlosserei und Schmiedebetrieb. Der Boden war mittelschwer. Die Eigentümer: Fritz Hammerschmidt 98,50 ha., Fritz Jeggus 32,50 ha., Gertrud Schäfer 91,20 ha., Schmiedemeister Hans Loyal 3,00 ha.
Auf dem heute Schäferschen Grundstück war etwa von 1740 bis 1812 eine Försterei, dagegen auf dem Hammerschmidtschen Grundstück, da es an der damaligen Landstraße Königsberg—Eydtkuhnen (Eydtkau) lag, eine Postumspannung, die bis zur Eröffnung der Eisenbahn Königsberg—Eydtkuhnen im Jahre 1860 bestanden hat.
An der kleinen Scheune von Herrn Hammerschmidt stand eine große Pappel, und es galt als außergewöhnlich, daß hoch oben in einer Astgabel sich ein Storchennest befand. Im Schlappacker Grund, auf dem Grundstück von Frau Schäfer, lag eine wunderbare Wiese. Hier haben alle Schulen des Kirchspiels Branden (Ischdaggen) ihre Schulfeste gefeiert. Da war stets alt und jung beisammen.
Letzter Bürgermeister war der Bauer Fritz Jeggus, auf dem Treck umgekommen.
Das Dorf lag an der Angerapp.
Letzter Amtsvorsteher des zuständigen Amtsbezirks Branden: Fritz Niklaus aus Altlinden.
Zuständiger Polizeiposten in Kubbeln (Gendarmerie-Meister Roppel).
Keine Gastwirtschaft, kein Kaufladen.
1 selbständiger Handwerker: Schmiedemeister Hans Loyal.
3 Bauern. Keine Mühle. —
Im 18. Jhdt. Salzburger angesiedelt: 2 Salzburger-Familien: Zenthöfer und Schlemminger. Die 3. Familie, de la Chaux, kam aus Burgund. —
Verkehrslage: keine Busline, nach der Kreisstadt 11 km Entfernung, nach Kanthausen 2 ½ km. —
Die Straßenbrücke der Reichsstraße 1 wurde 1914 von unserem Militär gesprengt, von den Russen wieder aufgebaut und am 11.9.1944 bei ihrem Rückzug abgebrannt. —
Im Ersten Weltkrieg sind 3 Männer gefallen, im Zweiten Weltkrieg 1, doch ist für letztere Angabe keine Vollständigkeit garantiert; denn außer Friedrich Hammerschmidt, der als Soldat fiel, kamen noch Tote von der Vertreibung hinzu wie der bereits erwähnte Bürgermeister Fritz Jeggus.“ —

Im Archiv der Kreisgemeinschaft Gumbinnen noch 1 Ortsskizze von Fritz Niklaus mit Eintragung der Gehöfte und ihrer Besitzer.