Moosgrund


Übersicht – Quelle: Gumbinnen von Dr. Grenz

Moosgrund

(Schorschienen): Kirchspiel und Standesamtsbezirk Amtshagen (Szirgupönen). Amtsbezirk Puspern. E.: 144. GH.: 870,— RM. G.: 459 ha. —

Einklassige Volksschule; im Jahre 1904 wurde laut Verw.-Ber. ein neues Schulwirtschaftsgebäude errichtet. Ein Um- und Erweiterungsbau des Schulhauses erfolgte 1926 (Verw.-Ber. von 1926). 1925: Lehrer Heinrich Benecken. 1937: Lehrer Otto Rohloff; dieser war bis zur Vertreibung am Ort. —
1937:  Bürgermeister Bauer Friedrich Strack.
Post: Brakupönen über Gumbinnen (14 km). —
Landwirte: August Augat, Otto Britt, Gottlieb Friedrich, Fritz Kotzan, Hans Krumm, Otto Naujoks, Rudolf Paulat, Karl Puttenat, Heinrich Reepschläger, Franz Schloesser, Fritz Strack, Albert Strötzel, Albert Wiesemann, Gustav Wittmoser. —
Jungbauern: Ernst Augat, Gustav Eigner. —
Besitzer: Gustav Jahnke. —
Eigenkätner Gustav Bartel. —
Handwerker: Schneider Gottlieb Deutschmann, Stellmachergeselle Willi Friedrich, Tischlergeselle Erich Reepschläger, Schmied Gustav Wittmoser. —
Bauer: Walter Reinhold. —
Ferner: Schankwirt Fritz Baltruschat, Knecht Fritz Braun, Arbeiter Fritz Didwischus, Besitzerin Minna Eigner, Besitzerin Magdalene Friedrich, Arbeiter Fritz Gröchel, Arbeiter Otto Lindtner, Arbeiter Heinrich Majewski, Arbeiter Eduard Müller, Kutscher Erhardt Ostermann, Wirtsch.-Gehilfe Gustav Schieling. —
Sozialstatus: 2 Altsitzer, 3 Altsitzerinnen, 1 Rentenempfänger, 2 Frauen ohne Beruf, 1 Mann ohne Beruf. Bei Albert Paulat kein Beruf angegeben. —
1925: Gutsbesitzer Adolf Schumacher, Lehrer Heinrich Benecken, Besitzer Gustav Eigener (Gemeindevorsteher), Martha Rudat, Julius Wiesemann, Karl Strack, Magdalene Friedmann, Johann Weber, Friedrich Krumm, Otto Britt  I und II, Fritz Wittmoser, Gustav Wittmoser I, Karl Puttenat, August Augath, August Naujoks, Gottlieb Friedrich, Gustav Ney, Friedrich Krug. —
Schneider Gottlieb Deutschmann, Gastwirt Franz Kalweit. —
Rentner Mathias Wiesemann. —
Stütze Minna Hakelberg. —
Schmied Gustav Wittmoser II, Fritz Luchs. —
Im Archiv der Kreisgemeinschaft ein Ortsfragebogen mit Zusatzbogen, ausgefüllt von P. Strack am 13.06.1966. —
Darin heißt es, daß im 18. Jhdt. überwiegend Salzburger und Hessen am Ortangesiedelt worden sind;
 
zur Sagenbildung hat der Friedhof auf der Schwedenschanze Anlaß gegeben.
 
Im Ersten Weltkrieg wurde der Ort zu 90 Prozent vernichtet. 9 Männer sind im Ersten Weltkrieg gefallen, 12 im Zweiten.
 
Zu erwähnen ist auch die Lage des Dorfes an einem See.
 
Der letzte Amtsvorsteher war Albert Binsch aus Schweizersfelde (Tublauken).
 
Der letzte Bürgermeister des Ortes war der Land- und Gastwirt Fritz Baltruschat (auch Kaufladen).
 
Die 19 Bauernhöfe zum Zeitpunkt der Vertreibung waren von: Fritz Kotzan, Otto Britt I, Otto Britt II, Heinrich Reepschläger, Magdalene Friedrich, Fritz Baltruschat, Albert Wiesemann, Minna Eigner, Gustav Wittmoser II, Fritz Strack, Frida Wittmoser, Gustav Janke, Albert Strötzel, Walter Reinhold, Hans Krumm, Otto Naujoks, Ernst Augat, Karl Puttenat, Erich Reepschläger. —
Im Privatbesitz der Frau des Landrats Walther, Frau Gerda Walther, 1 Exemplar der Preußisch-Litauischen Zeitung vom Freitag, dem 16. Oktober 1931 (120. Jhg. Nr. 243), mit der Notiz unter „Gumbinner Nachrichten“:
Schorschienen. Liederabend des Jugendgesangvereins:

Am letzten Sonnabend vereinigte der Jugendgesangverein Schorschienen seine Mitglieder und deren Angehörigen, seine Freunde und Bekannten zu einem Liederabend bei Herzog, Szirgupönen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden wurden vom Chor schöne Volkslieder mit Begeisterung gesungen und ebenso von den Zuhörern aufgenommen. Besonderen Genuß boten auch die Sologesänge von Frau Benecken. Schattenspiele, die den meisten Besuchern noch unbekannt waren, haben auch sehr gefallen. Ein hübsches Singspiel beschloß die Reihe der Darbietungen. Dann begann der Tanz, und in gemütlicher Stimmung waren alt und jung noch recht lange beisammen. Der Verein dankt all seinen vielen Freunden und Gönnern für den zahlreichen Besuch und für das ihm entgegengebrachte Interesse.“