Norbuden


Übersicht – Quelle: Gumbinnen von Dr. Grenz

Norbuden

Kirchspiel und Standesamtsbezirk Branden (Ischdaggen). Amtsbezirk Angereck (Kampischkehmen). E.: 125. GH.: 760,— RM. G.: 339 ha. — Eingeschult nach Ringfließ (Rudupönen). —

1937: Bürgermeister Bauer Fritz Schattkowski (auch bis zur Vertreibung in diesem Amt). —
Post: Judtschen (Kanthausen) über Gumbinnen (11 km). —
Landwirte: Albert Alinski, Karl Goerke (Amtsvorsteher und Landw.), Richard Kollien (Maurer und Landw.), Franz Müller, Franz Raudschus, Gustav Wengel (Landw. und Standesbeamter), Karl Zerwell, Emil Zitzewitz (Landw. und Gärtner). —
Bauern: Ernst Abromeit, Martha Kasten, Franz Killnat, Otto Killnat (Bauernsohn), Franz Kröck, Ernst Neumann, Fritz Poweleit, Fritz Schattkowski, Otto Volkmann. —
Handwerker: Schneiderin Frida Hirsch, Maurer und Landw. Richard Kollien, Gärtner und Landw. Emil Zitzewitz. —
Wirtschaftsgehilfe Heinz Borat. —
Haushälterin Ida Borat. —
Hilfsschrankenwärter Otto Bruweleit. —
Haustochter Emma Drewelowski, Haustochter Gertrud Müller
Haushälterin Anna Frisch. —
Freiarbeiter Gustav Kaunat. —
Bahnarbeiter Karl Reinecker. —
Kutscher Otto Tennebor. —
Arbeiter: Eduard Borat, Fritz Broßat, Ernst Jülich, Karl Radßat, August Warschkat. —
Sozialstatus: 5 Altsitzer, 2 Altsitzerinnen, 6 Rentenempfängerinnen, 3 Witwen. —
1925: 8 Besitzer, 9 Kleinbesitzer, 1 Schneider (Franz Müller), 1 Schrankenwärter (Ferdinand Hasenbein). —
Der letzte Amtsbezirksvorsteher Fritz Niklaus erteilt folgenden Gemeindebericht:
Die Gemeinde Norbuden hatte mittelschweren Boden.
Die Eigentümer waren: Albert Alinski 3,50 ha., Ernst Abromeit 17,50 ha., Anna Frisch 2,55 ha., Otto Killnat 19,50 ha., Paul Kröch 3,50 ha., Franz Kröch 16,50 ha., Franz Müller 1,50 ha., Albert Naujoks 14,00 ha., Franz Raudschus 2,37 ha., Fritz Schattkowski 18,71 ha., Max Fürstenberg 0,50 ha., Helene Hirsch 0,50 ha., Ernst Neumann 11,50 ha., Karl Reinecker 0,50 ha., Otto Volkmann 10,00 ha., Helen Wagenpichler 4,50 ha., Karl Zerwell 2,50 ha., Emil Zitzewitz 9,00 ha., Fritz Poweleit 12,50 ha.
Die Gemeinde Norbuden lag an der Angerapp.
Der alte Raudschus hat für alle Bauern von Norbuden und den anderen Gemeinden die Kartoffelkörbe geflochten.
Im Archiv der Kreisgemeinschaft ein ausgefüllter Ortsfragebogen.
Danach war als bedeutende Persönlichkeit aus dem Ort hervorgegangen die Kunstmalerin Frl. Wagenbichler.
An Handwerkern werden aufgezählt: Schneider Franz Müller, Korbmacher Franz Raudschus, Stellmacher Paul Kroek, Hebamme Herta Maria Zerwell. —
Am Ort waren 9 Bauernhöfe über 30 Morgen und 10 unter 30 Morgen bis herab zu 1 Morgen.
Über die Besiedlung nach der großen Pest von 1709/10 besteht keine Klarheit.
Um 1937 ein Feuer bei Raudschus.
Im Ersten Weltkrieg sind 4 Soldaten aus dem Ort gefallen, im Zweiten Weltkrieg 9 Soldaten.
Der Fragebogen wurde ausgefüllt von Fritz Schattkowski, der gleichzeitig am 10. März 1966 einen Lageplan der Gemeinde zeichnete (im Archiv der Kreisgemeinschaft Gumbinnen) mit Eintragung von 27 Grundstückseigentümern, darunter auch die Dienstwohnung des Reichsbahn-Schrankenwärters dicht an der Bahnlinie.
An der Ostseite des Ortes ein ausgedehntes Bruchgelände mit Baumbestand.