Richtfelde


Übersicht – Quelle: Gumbinnen von Dr. Grenz

Richtfelde

(Gerwischken), mit Aweningken (früherer Ortsteil) (Kirchspiel Kanthausen [Judtschen]), Pagramutschen (früherer Ortsteil) und Skripitschen (früherer Ortsteil) (Kirchspiel Kanthausen [Judtschen]):

Kirchspiel Nemmersdorf. Amtsbezirk und Standesamtsbezirk Nemmersdorf. E.: 238. GH.: 990,— RM. G.: 610 ha.
Einklassige Volksschule, nach Ausschreibung i. d. LZ vom 23.09.1898 zum 1. Okt. 1898 wird der alleinige Lehrer dotiert mit 900,— Mark Grundgehalt, 100 Mk. Alterszulage und Wohnung im Werte von 95.— Mk. Um- und Erweiterungsbau des Schulhauses 1908 durchgeführt, so daß im Herbst 1908 das Gebäude wieder bezogen werden konnte (Verw.-Ber. 1908). 1925: Lehrer Gustav Führer. 1937: Richard Knochenhauer (dieser bis zur Vertreibung Stelleninhaber). —
1937: Bürgermeister Oskar Thieler. —
Landwirte: Friedrich Bagdonat, August Karoß, Otto Lutat, Kurt Meyer, Wilhelm Nagel, Hans Schmidt, Albrecht Schneider, Heinz Schneider, Richard Weber, Ewald Weinreich, M. Zahlmann (Landwirt und Fleischermeister). —
Bauern: Emil Didt, Karl Henkis, Richard Josties, Otto Kröck, Hermann Meyer, Egardt Neumann, Fritz Reif (Bauer und Ortskassenrendant), Gustav Schmidt, Wilhelm Stinn, Heinrich Weber. —
Handwerker: Schmied Gustav Kurrat, Maurer und Siedler Franz Lupp, Schmiedegeselle Kurt Rohde, Fleischermeister und Landwirt M. Zahlmann. —
Weitere Berufe: Hirt Friedrich Buttchereit, Freiarbeiter Franz Harpain, Siedler und Arbeiter Adolf Koglin, Melker Friedrich Meding, Freiarbeiter Fritz Nauruschat, Kämmerer Ludwig Nauruschat, Melker Fritz Pieck, Kaufmann Hermann Schmerberg, Gutsbesitzerwitwe Marta Schneider, Melker Gustav Seroneit, Kraftwagenführer Walter Sprang, Melkergehilfe Eduard Stürmer, Melker Samuel Stürmer, Wirtin Ida Sukowski, Maurer und Siedler Eduard Teschner, Lehrer i. R., Bürgermeister und Ortsbauernführer Oskar Thieler, Deputant-Melker Fritz Weidemann, Musiker Wilhelm Wolski. —
Deputanten: Friedrich Borrmann, Wilhelm Grigo, Rudolf Kellotat, Fritz Kowalzig, Wilhelm Krumm, Wilhelm Maleschka, Ferdinand Reil, Eduard Seidler, Walter Thomas, August Thorwarth, Alex Vogel, Franz Willuhn. —
Arbeiter: Franz Mackwitz, Adolf Koglin (Arbeiter und Siedler). —
Sozialstatus: 1 Witwe, 1 Gutsbesitzerwitwe, 2 Rentenempfänger, 2 Rentenempfängerinnen, 1 Rentnerin, 1 Ortsarme, 3 Altsitzer, 1 Altsitzerin. —
1925: Gutsbesitzer Adolf Schneider, Karl Henkis, Gustav Schmidt (Aweningken), Emil Didt.
12 Besitzer (davon Max Lauruschkat Gemeindevorsteher),
1 Landwirt (Otto Kröck), 1 Lehrer, 1 Kämmerer (Gottlieb Labens), 1 Gestütswärter (Karl Kowalski), 1 Schmiedemeister (Julius Bauschat), 1 Schuhmachermeister (Otto Schelski), 1 Maurer (Eduard Deschner), 1 Wirtschaftsbeamter (Ernst Wrage), 1 Wirtin (Lina Kaselkus), 1 Stubenmädchen, 4 Dienstmädchen, 1 Lehrwirtin (Johanne Matzekat), 1 Hausmädchen, 2 Altsitzer, 2 Rentner, 1 Rentnerin, 1 Kriegsblinder (Fritz Plikat), 1 Melker (Karl Schaal). —
Im Archiv der Kreisgemeinschaft Gumbinnen 1 Ortsfragebogen vom 11.06.1966:
Danach letzter Bürgermeister vor der Vertreibung Bauer Zahlmann.
In 1 km Entfernung vom Ort floß die Angerapp vorbei.
1 Gastwirtschaft (Schmerberg), 1 Schmiedemeister (Kurrat), 10 (?) Bauernhöfe: Henkis, v. Sanden, Schmidt, Didt, Weber, Thieler, Meyer, Zahlmann, Lutat, Neukamm.
Aufgesiedelt nach der großen Pest von 1709/10 durch Hessen und Salzburger.

Im Zweiten Weltkrieg 4 Männer aus dem Ort als Soldaten gefallen.