Schweizertal


Übersicht – Quelle: Gumbinnen von Dr. Grenz

Schweizertal

(Nestonkehmen), mit Gut Husarenberg (Perkallen) (Kirchspiel Gumbinnen-Altstadt und Neustadt), Bahnhof Husarenberg (Perkallen) und Krug Perkallen:

Kirchspiel Gumbinnen-Neustadt. Amstbezirk Ohldorf Ostpr. (Kulligkehmen). Standesamtsbezirk Gumbinnen. — E.: 380. GH.: 940,— RM. G.: 1073 ha. —
Einklassige Volksschule (1932 zweiklassig), vor 1914 erbaut; für 1909 Neubau des Schulwirtschaftsgebäudes geplant (lt. Verw.-Ber. 1909), Schulhaus 1927 umgebaut und erweitert. 1925: Lehrer Eduard Lauruschkus und Lehrer Joachim Hoffmann. 1937: Lehrer Wilhelm Ditschuneit. —
Landwirte: Wilhelm Beyer, Erich Görke, Emma Hellenbach, Friedrich Käding, Otto Kammer, Friedrich Meiser, Otto Müller, August Neu, Emil Piaßewski, Ernst Rau, Fritz Rau, Fritz Rau 2 (Landwirt und Maurer), Franz Reichau, Franz Rohrer, Wilhelm Rusch, Matthes Urbschat, Max Weyer. —
Besitzer August  Kratzat.   —
Jungbauer Franz Reichau, Bauer Franz Rusch, Fritz Skauradszun, Max Weger (Jungbauer). —
Handwerker: Zimmergeselle Franz Döhring, Maurer Max Führer, Zimmerer Emil Hellenbach, Müller Wilhelm Hellenbach, Schneider Ernst Mahl, Maurer Fritz Mahl, Schneidermeister Wilhelm Mahl, Schmiedemeister Hans Schinz, Zimmerer Karl Weller. —
Ferner: Melker Franz Drewlies,
Arbeiter: August Aßmus, Hermann Gieger, Heinrich Griebner, Friedrich Höpfner, Emil Jaquet, Hermann Kaufmann, Fritz Kurbjuhn, Wilhelm Kurbjuhn, Ernst Litty, Friedrich Nern, Franz Neu, Heinrich Rohmann,
Deputanten: Karl Girod, Otto Mattutat,
Kraftwagenführer Otto Günther, Landarbeiter Franz Jüdtke, Knecht Fritz Mombré, Ziegeleiarbeiter Franz Pabjolski, Melker Paul Rutta, Gastwirt Ernst Schweiger, Wirtschaftsgehilfe Emil Skauradzun, Knecht Willi Thierfeld, Knecht Max Thierfeldt. —
Sozialstatus: 7 Witwen, 3 Rentenempfänger, 1 Rentenempfängerin, 1 Altsitzer, 3 Altsitzerinnen, 1 Rentier. —
Ohne Beruf: Auguste Beyer, Berta Beyer, Heinrich Käding, Fritz Kaun (kein Beruf angegeben), Johanne Mahl. —
 
Im Ortsteil Gut Husarenberg (Perkallen) 1937:
Rittergutsbesitzer Joachim Reisch, Karin von Wagner (ohne Beruf), Wilhelmine von Wagner (ohne Beruf), Kämmerer Wilhelm Bordukat. —
Gastwirt und Bauer Franz Butzkies. —
Handwerker: Schmied August Freiwaldt, Schmiedegeselle Kurt Freiwaldt, Friseur Otto Karaschewski, Gärtner Gottfried Mattulat, Gutsmaurer Franz Nern, Stellmacher Max Rau. —
Obermelker Gustav Fischer, Kraftwagenführer Gustav Freiwaldt, Wirtin Hedwig Greifenstein, Betriebs-Assistent Otto Karaschewski, Melker Otto Schwadries, landw. Beamter Wolfgang Sellke, Kraftfahrer Friedrich Thiel. —
Instmann: Franz Aron, Josef Haupt. —
Deputanten: Otto Bethke, Franz Flottron, August von Gazali, Hans Gerewitz, Fritz Konrad, Gustav Metzdorf, Fritz Schlösser, Karl Schumann. —
Hofgänger: Friedrich Enskat, Fritz Flottron, Andreas Foterek, Ernst Mißlintat, Karl Schumann, Ernst Zanot. —
Arbeiter: August Biegel, Bernhard Konrad, Artur Schekat, Walter Sommerfeld. —
Sozialstatus: 1 Witwe, 1 Rentner. —
1925 – Nestonkehmen:
23 Besitzer (darunter Gemeindevorsteher Friedrich Sippli), 2 Lehrer, 1 Schmied, 1 Stellmacher, 1 Maurer, 1 Zimmermann, 1 Schuhmacher, 1 Bahnarbeiter, 2 Altsitzerinnen, 1 Altsitzer, 1 Rentner, 1 Rentnerin. —
1925 – Gut Perkallen :
Rittergutsbesitzer Konrad Reisch, verwitwete Frau Oberforstmeister Klara Reisch, Kämmerer August Schulz, Wirtin Hedwig Greifenstein, 3 Hausmädchen, 1 Gasthofbesitzer (Franz Butzkies), 1 Schmied, 1 Schweizer, 1 Untermelker, 1 Eisenbahnassistent, 1 Kutscher, 24 Deputanten, 1 Nachtwächter (Friedrich Zimmat). —
Im Archiv der Kreisgemeinschaft Gumbinnen befindet sich ein Brief von Fritz Maschke vom 30.04.1961, in dem u. a. über den Lehrer Eduard Lauruschkus aus Nestonkehmen berichtet wird:

„Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch noch den Lehrer Lauruschkus aus Nestonkehmen erwähnen. Er ist leider zu früh im besten Mannesalter in den dreißiger Jahren gestorben und war ein ausgezeichneter Landwirt. In den Vormittagsstunden hat er brav und fleißig die Schulkinder unterrichtet und in den Nachmittagsstunden war er bei Feldarbeiten und auf dem Hof anzutreffen. Das über 40 Morgen große Schulland hat er größtenteils selbst bewirtschaftet und hat außerdem Vieh- und Pferdezucht betrieben. Sehr oft habe ich ihn in Gumbinnen, hoch oben auf seinem Leiterwagen sitzend, mit prall gefüllten Getreidesäcken in Richtung Prangmühlen fahren sehen. Bei landw. Winterfesten im Dorfkrug Perkallen war er den Jungbauern stets mit Rat und Tat behilflich. Ich glaube, es hat keinen zweiten Lehrer im Kreise Gumbinnen gegeben, der sein Schulland so musterhaft bewirtschaftet hat. Fast alle Dorflehrer hatten ihr Land an die Bauern verpachtet.“