Vierhufen
Übersicht – Quelle: Gumbinnen von Dr. Grenz
Vierhufen
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(Wingeningken): Kirchspiel und Standesamtsbezirk Branden (Ischdaggen). Amtsbezirk Kanthausen (Judtschen). E.: 59. GH.: 860,— RM. G.: 178 ha. —
Eingeschult nach Kanthausen (Judtschen). —
1937: Bürgermeister: Bauer Franz Meyhöfer. —
Post: Judtschen über Gumbinnen (14 km). —
Besitzerin Charlotte Plozitzka, Besitzersöhne Franz und Otto Plozitzka, Landwirte Eduard Poweleit und Karl Schmidt, Siedler David Homeister, August Kublun und Friedrich Pekrul, Melker Kurt Gruber, Deputant Wilhelm Müller, Arbeiter Karl Fettrau, Johann Krämer und Wilhelm Müller. —
Sozialstatus: 3 Rentiers, 1 Rentenempfänger. —
1925: Besitzer und Gemeindevorsteher Johann Feller, Franz Meyhöfer, Charlotte Plotznitzka, Eduard Poweleit. —
Der letzte Amtsbezirksvorsteher (Amtsvorsteher) Fritz Niklaus gibt über den Ort in seinem letzten Zustand vor der Vertreibung folgenden Bericht:
„Die Gemeinde Vierhufen hatte mittleren Boden. Die Eigentümer waren zuletzt: Fritz Feller 79,25 ha. Hans Loyal 2,75 ha. Franz Meyhöfer 11,11 ha. Otto Plozitzka 26,25 ha. Karl Schmidt 21,08 ha. Erich Grüttner 3,00 ha. Eduard Poweleit 9,00 ha.
Das Dorf Vierhufen, früher Wingeningken, stand ursprünglich in einem Angerappbogen an der großen Weideninsel.
Im Jahre 1881 bei einem Gewitter schlug der Blitz 28 mal in die Gebäude der Bauern und so brannte das ganze Dorf ab. Danach bauten die Bauern ihre Gehöfte jeder inmitten ihrer Grundstücksparzelle auf.
Von der Flußbiegung hatte wohl die Gemeinde auch ihren Namen erhalten.
So ca. 1 km von der Reichsstraße Nr. 1 lag noch ein Kiefernwäldchen. Auf jedem Baum befanden sich bis zu 20 Krähennester. Das Wäldchen hieß „Puschienus“. Hier war immer an den beiden Pfingstfeiertagen Krähenfest.“ —
Im Archiv der Kreisgemeinschaft Gumbinnen außerdem 1 Ortsfragebogen von 1966.
Danach war Bauer Franz Meyhöfer bis zur Vertreibung als Bürgermeister im Amt.
Der Ort hatte 5 Bauernhöfe und drei Nebenerwerbssiedlungen. Bauernhöfe Feller, Schmidt, Plozitzka, Poweleit, Meyhöfer.
Die Siedler: Grüttner, Loyal und Kublun.
Nach der großen Pest von 1709/10 wurden Salzburger angesiedelt.
Im Ersten Weltkrieg sind 2 Männer aus dem Ort gefallen, im Zweiten Weltkrieg 4.
Eine Separationskarte der Gemarkung, die der Bürgermeister bis zur Vertreibung aufbewahrte, war vom Jahre 1832.
Ursprünglich soll der Ort Wingen, und später erst Wingeningken geheißen haben.
(Der Ortsfragebogen wurde ausgefüllt von Bürgermeister Franz Meyhöfer).