Domhardt, von

Johann Friedrich, geb. 13.09.1712 in Allrode am Harz, gest. am 20.09.1781. Sein Vater Just Heinrich D. war Gutsverwalter. D. besuchte die Schulen in Halberstadt und Tilsit und lernte als praktischer Landwirt bei seinem Vater, der 1724 als Administrator, später als Pächter des Domänenamtes Althof-Ragnit nach Ostpreußen gegangen war. Im Jahre 1724 übernahm D. selbst die Domänenpacht Althof, zu der er 1736 noch die Pacht der Domäne Sommerau dazunahm. Beide be­wirtschaftete er bis 1746, als ihn König Friedrich II. zum Kriegs- und Domänenrat ernannte, zuerst bei der Kammer in Königsberg, dann in Gumbinnen, wo er im be­sonderen die Reorganisation des Trakehner Gestütes mit großem Erfolg durchführte. Sein Aufgabenkreis erweiterte sich erheblich, als im Siebenjährigen Kriege Ostpreu­ßen von den Russen besetzt wurde. Als Präsident der Domänenkammer in Gum­binnen unter russischer Aufsicht verstand er es, durch kluge Behandlung der russischen Aufpasser weitgehend für die Schonung der Provinz zu sorgen. Auch die Verbindung mit Friedrich II. konnte er dauernd aufrechterhalten und die Armee auf Umwegen mit Geldmitteln und Getreidelieferungen unterstützen. Nach Eintritt des Friedens über­trug ihm der König auch das Präsidium der Königsberger Kammer. Trotz großer Schwierigkeiten setzte er den Bau des Johannisburger Kanals durch. Mit der Erwer­bung Westpreußens 1772 vergrößerte sich sein Aufgabenbereich abermals. Er hatte die Kriegs- und Domänenkammer in Marienwerder einzurichten, das Domänenwesen, die Justizverwaltung, die Heeresverwaltung, die Ansiedlung neuer Kolonisten zu organisieren. In Gumbinnen ist auf Domhardts Anregung die Friedrichsschule aus­gebaut und ein neues Schulgebäude errichtet worden.