Austfelde
Austfelde
Kirchspiel und Standesamtsbezirk Großwaltersdorf (Walterkehmen). Amtsbezirk Grünweiden (Grünweitschen) (Domäne) (Ortsteil von Ribbinnen, Jägershagen). E.: 61. GH.: 860,— RM. G.: 161 ha.
Eingeschult nach Pfälzerwalde (Budszedszen). —
1937: Bürgermeister Landwirt August Hennemann (lt. OF bis zur Vertreibung im Amt). —
Post Meldienen, Kr. Goldap (17 km). —
Gutsbesitzer Wilhelm Plaumann. —
Landwirte: Wilhelm Britt (Landwirtssohn), August Hennemann, Otto Hennemann (Landwirtssohn), Gustav Klinger, Johann Stark, Georg Starrat, Willi Starrat. —
Besitzer und Gastwirt Hermann Britt.
Bauer Hermann Gessat. —
Melker Fritz Maureschat. —
Gehilfin Emma Seidel. —
Deputanten: Karl Arndt, Fritz Grün, Fritz Jung, Daniel Knakowski, Franz Weihsenfeld. —
Vorarbeiter Fritz Luxks. —
Arbeiterin Anna Didschun. —
Witwe Charlotte Klinger und Anna Klötzing. —
Altsitzer August Kowalski.
Sozialstatus: Rentner Wilhelm Pusch, Rentenempfängerin Anna Sammert. — Amalie Stepputat, ohne Beruf. —
1925: Gutsbesitzer Wilhelm Plaumann, 6 Besitzer, 1 Deputant, 1 Melker, 3 Altsitzer. —
Im Archiv der Kreisgemeinschaft Gumbinnen 1 Ortsfragebogen von 1966, mit 2 Beiblättern.
Danach hat sich um den Ort Wilhelm Plaumann besonders verdient gemacht durch die von ihm erreichte grundlegende Verbesserung der Straßen.
Der letzte Amtsvorsteher war Karos aus Jägershagen (Ribbinnen).
Die Gastwirtschaft gehörte zuletzt Willi Britt. Es gab keine Kaufleute und keine Handwerker am Ort.
An landwirtschaftl. Betrieben bestanden 1 Gut und 6 bäuerliche bzw. kleinbäuerliche Betriebe: Hans Kuntze 150,0 ha. Hermann Gessat 28,0 ha. August Hennemann 7,3 ha. Johann Stark 6,2 ha. Willi Britt 5,4 ha. Georg Starrat 4,5 ha. Gustav Klinger 4,0 ha. Im Gegensatz zu der obigen offiziellen Angabe der Einwohnerzahl von 1939 werden hier für 1939 – 65 Einwohner angegeben. —
An besonderen Ereignissen ist ein Feuer zu nennen, das im Jahre 1912 das Wohngebäude und teilweise auch die Wirtschaftsgebäude der Land- und Gastwirtschaft Britt vernichtete. —
Im Ersten Weltkrieg fielen die Russen zweimal ein und besetzten den Ort, die Bewohner flüchteten. Die Gebäude blieben größtenteils stehen, allerdings teilweise erheblich beschädigt. Große Verluste traten ein an lebendem und totem Inventar sowie an Vorräten. Im Ersten Weltkrieg keine Gefallenen oder Vermißten. —
Im Zweiten Weltkrieg: Bei Annäherung russischer Panzerspitzen und bei Schlachtfliegerangriffen verließen die Bewohner den Ort in den Vormittagsstunden des 20. Oktober 1944. Ein Räumungsbefehl lag nicht vor. Der Ort soll um 17.00 Uhr des 20. Oktober von russischen Truppen besetzt worden sein. Es sollen fast alle Gebäude zerstört sein.
Die Gefallenen, Vermißten, an Kriegsfolgen Verstorbenen und Verschleppten der Gemeinde sind: Willi Starrat, Siegfried Klinger (geb. 22. 6. 1926), Heinz Stetzkowski (geb. 23. 7. 1915), Otto Grönert (geb. 30. 5. 1903), Frieda Britt (geb. 1913), Berthold Schönenberg, Daniel Knakowski (geb. 2. 4.1901). —
Bürgermeister waren: 1885-1910 August Kowalski. 1910-1919 Mikuleit. 1919-1937 Wilhelm Plaumann. 1937-1945 August Hennemann.